Mittwoch, Juni 27, 2012

Ich möchte nicht behaupten, New York zu vermissen..

.. aber ich tue es. Immer und immer und immer wieder.
Auch wenn es "nur" viereinhalb Monate und nochmal drei Wochen waren. Viereinhalb Monate genug um sich unendlich in diese Stadt zu verlieben.
Gerade ist wieder einer der Momente, in denen ich am Liebsten all mein Geld nehmen würde und einen Flug buchen möchte. Was ich im Laufe des Jahres zwar noch tun werde, aber ich möchte eben jetzt hin. Jetzt in diesem Moment. Jetzt, jetzt, jetzt! Mit einem Kaffee in meinem New Yorker Zuhause, dem Mojo's sitzen und mit meinen Freunden, die dort arbeiten rumhängen. Oder Bier am Coney Island Strand trinken. Oder am Rockaway Beach. Oder am Pier am Hudson. Mit dem Fahrrad durch Brooklyn fahren, zum Whiskey Friskey Tuesday ins Fireproof gehen und dort tanzen bis zum Morgengrauen, dann ins Bio-Deli gehen, pervers gutes Essen einkaufen und ab zu einem von der New Yorker Gang. Auf dem Sofa rumlungern, essen und dann so wie man ist glücklich und betrunken in Jeans und Flanellhemd einschlafen. Wir würden in die Weinbar gehen, Käse und Oliven essen und französische Zigaretten rauchen, damit wir uns "as French as the French girls" fühlen. Kleine Hauskonzerte würden wir besuchen.
Ich würde mit meinen Kameras durch die Gegend streifen und endlich mal wieder richtig fotografieren. Ich würde für wenig Geld viel gute Kleidung kaufen, was ein ziemliches Klischee aber nun mal wirklich praktisch ist.
So viel würde ich machen. Und soviel vermisse ich. Menno.

Hach, New York. Weihnachten hast du mich wieder. Weihnachten und sogar Silvester. Hoffentlich auf einem Roof irgendwo in Bed Stuy oder Bushwick.

Vivian Girls. Where do you run to?

Niemals nie...

möchte ich Teil eines dreißigjährigen Pärchen werden. Nie. Bitte.


Rainald Grebe.

Sonntag, Juni 24, 2012

Konzerthalbjahresbericht oder so.

Die Lieblingsfrage meiner Mutter ist ja: "Kind, gehst du schon wieder auf ein Konzert?!". Ja, Mama. Ich gehe schon wieder auf ein Konzert. Und weil das mittlerweile extrem viele waren in diesem Jahr, ein kleiner Halbjahresbericht, in dem ich versuche, alle unter einen Hut zu bekommen. Neben mir liegt der Moleskine aka. mein Konzertplaner und auf gehts:

31.01. I am Oak in Gießen.
07.04. Circlesquaretriangle, Akela, Ashes of Pompeii, Waterdown in Lüdenscheid.
15.04. Dark Dark Dark mit Ghost of a Chance als Support. kleiner drei.
19.04. Boy and Bear.
22.05. Perfume Genius in Berlin. kleiner drei.
01.06. The Black Atlantic mit Honig als Support in Wiesbaden.
07.06. Sin Fang (leider ohne Soléy) in Wiesbaden.
21.06. Moving Mountains in Gießen.
23.06. La Dispute und Hot Water Music in Dortmund. kleiner drei für La Dispute.

Im Februar und März ist eine kleine Flaute. Da hatte ich grad meinen neuen Job angetreten und musste täglich viel zu viel Zeit im Zug verbringen. Im März bin ich in die Stadt gezogen und war pleite. Vermutlich waren da auch keine so tollen Shows, dass ich unbedingt hin gewollt hätte und deshalb auf Nahrung verzichtet hätte..
Soo, die Shows mit den kleiner dreis dahinter waren meine Highlights. Ostersamstag (also das Konzert in Lüdenscheid) eigentlich auch weil ich mit Waterdown quasi groß geworden bin und die anderen Bands auch wirklich wirklich gut waren. (Der andere Hauptgrund ist die After-Show-Night aber das hat hier nichts zu suchen.)

Ich werd jetzt mal mit Dark Dark Dark anfangen. Darüber hatte ich mini, mini, minimal schon mal geschrieben. War halt recht inhaltslos aber dafür mit Fotos.
Dark Dark Dark dürfen sich eine meiner Lieblingsbands titulieren. Ich liebe Dark Dark Dark. Also habe ich auch das Konzert geliebt. Mit Herzmenschin Nummer eins in der ersten Reihe, direkt vor Nona Marie und einfach nur durchgehacht.

Bright Bright Bright. Liebstes.



Perfume Genius. Was soll ich sagen? Eigentlich habe ich schon alles gesagt. Es war einfach das Allerschönste, was ich jemals konzerttechnisch gesehen und gehört habe.

Dreem.



La Dispute am letzten Samstag... (ich muss ja leider zugeben, dass ich die Herren erst im Dezember durch den Dezemberjungen kennengelernt habe. Dafür habe ich sie direkt geliebt).
La Dispute waren der Wahnsinn. Eins von den Konzerten, bei denen ich die ganze Zeit ein Lächeln im Gesicht hatte. Lächeln im Gesicht ist übrigens auf fast allen Shows, die ich besuche Teil meines Outfits. Weil es mich unheimlich glücklich macht, Musik live zu sehen, zu hören und zu erleben. Hot Water Music schafften das übrigens nicht.. das wusste ich aber vorher schon.

The Most Beautiful Bitter Fruit im WDR Rockpalast. Das ganze Dingen kann man sich dann wohl am 06.August anschauen. Ich hab ja die kleine Befürchtung, man könnte mich sehen. Waaah, sowas kann ich ja nicht leiden...
Im September spielen La Dispute übrigens wieder in Deutschland. Auch in Frankfurt. Mit mir in der ersten Reihe.

The Most Beautiful Bitter Fruit. (ich fand, das sah so leer aus ohne Video..)

Freitag, Juni 22, 2012

Liebe Jungens,

ich hätte da mal eine Frage. Ich weiß, nicht alle von euch sind so, aber mir ist das doch in letzter Zeit schon auch verstärkt aufgefallen...
Was findet ihr an Mädchen, die gerade mal die Volljährigkeit oder das Abituralter erreichen?!

Mal im Ernst, so viele von den Burschen aus meinem Bekanntenkreis kommen mit solch jungen Hüpfern im Arm an. Was ist an denen so dolle? Was ist an Mädchen in einem euch angepassten Alter nicht so dolle?
Sind wir euch zu erwachsen? Zu verbraucht? Zu weit im Leben? Ich mein, das ist doch alles nichts Schlimmes..
Oder ist es so was wie Beschützerinstinkt, der in euch hochkommt sobald euch eine Achtzehn-, Neunzehn- oder Zwanzigjährige anhimmelt? Ich versteh das nicht. Da seid ihr heute noch völlig normale, nette Männer und zackbumm! von heute auf morgen seid ihr öffentlich (!) auf Facebook in einer Beziehung mit, nervt all eure hunderte von "Freunden" mit Pärchenfotos und auch sonst seid ihr nur noch mit euren jungen Hüpfern unterwegs. Was passiert da?! Was machen sie mit euch?! Ist das die Zombieapokalypse, von der alle sprechen? Saugen sie euch die Gehirne aus und ihr bekommt gar nicht mit, wie merkwürdig ihr plötzlich seid?
Und ich versteh auch nicht, was euch an uns Mädchen in eurer Altersklasse jetzt auf einmal stört.
Ich kann da jetzt ja auch nur von den Mädels aus meinem Freundeskreis sprechen aber wir würden euch nie zu Pärchenscheiße nötigen. Zumindest nicht öffentlich. Und nicht-öffentlich eigentlich auch nicht.
Wir können schon Auto fahren. Unsere größte Sorge ist nicht, ob wir ein 2,3er oder ein 3,4er Abi machen. Wir haben uns schon für ein Studienfach entschieden und sind bestenfalls schon mit dem Studium durch. Wir verdienen häufig unser eigenes Geld, wohnen nicht mehr bei Mommy und Daddy und können sogar waschen und bestenfalls bügeln. Und trotzdem sind so fiese Sachen wie Kinderwunsch immer noch in weiter Ferne.
Wir tragen Flaschenöffner am Schlüsselbund weil wir einfach mal so aus einer Lust heraus am Kiosk Bier kaufen weil wir nicht groß ab Mittwoch planen, am Wochenende mit unseren Freunden so richtig einen drauf zu machen und die Nacht durchzusaufen. Das haben wir nämlich hinter uns. Wir kennen unsere Grenzen. Wissen, wann wir genug haben. Diese jungen Dinger dürfen ja erst seit Kurzem Schnaps trinken. Und dann kotzen sie morgens. Wir machen im besten Fall sogar Frühstück (sofern irgendetwas im Kühlschrank ist).
Klar, Macken haben wir auch. Sind manchmal sogar langzeitgeschädigt von irgendwelchen alten Beziehungen oder so. Haben unseren Erfahrungsschatz, auf den wir mit einem mehr oder weniger großem Lächeln zurückschauen. Dafür wissen wir aber auch oftmals, was wir wollen. Oder eben nicht.

Also Jungens, was ist da los mit diesen jungen Dingern?


Moving Mountains. Where two Bodies lie.
Weil ich sie gestern gesehen habe und es grandios war.

Dienstag, Juni 12, 2012

Möchte. Könnte. Sollte.

Möchte
...wieder mehr über Musik schreiben.
...mich gesünder ernähren.
...mich mehr für meine Mitmenschen interessieren.
...Wochenende haben.

Könnte
...eine neue Kategorie einbauen. Das Kleiner Drei des Tages.
...mal meinen Handtuchhalter wieder anbohren.
...das Ganze Dingen hier mal auf Wordpress verschieben.
...einfach mal halten, was ich verspreche.

Sollte
...endlich mal wieder über Musik schreiben.
...weniger pessimistisch sein.
...mehr fotografieren.
...definitiv früher ins Bett gehen und mehr schlafen.

Freitag, Juni 08, 2012

Zur Nachtzeit..

im elterlichen Gästezimmer, dass sie liebevoll das "neue Kinderzimmer" nennen. Etwas benebelt vom Bier, dass ich mir mit Papa geteilt hatte, hauptsächlich aber bebauchschmerzt von der Orangensaftunverträglichkeit (natürlich musste ich einen Liter Orangensaft trinken...) legte ich mich auf Beddinge. Das Gesicht ins Kissen gepresst und dann fiel mir auf: Beim letzten Mal als ich hier schlief, habe nicht ich auf diesem Kissen geschlafen. Das ist nicht mein Geruch. Ein kurzes Hach., ein neuer Kissenbezug und ein Gedanke.

Mittwoch, Juni 06, 2012

An meine Psyche,

husch husch. Verlieb dich schnell unglücklich. Evening Hymns haben bald neue Lieder.

Arrows.

Dienstag, Juni 05, 2012

Es geht heim... Teil zwei.

Es ist mal wieder soweit! Heimat ahoi. Oma wird siebzig und da darf die Lieblingsenkeltochter natürlich nicht fehlen.
Der momentane Zeitplan:
Freitag
18:30 Uhr Frankfurt verlassen
20:30 Uhr späteste Ankunft in Lüdenscheid
20:40 Uhr spätestens das erste Glas Wein und ein voller Teller
21:00 Uhr alle Fragen zum Thema Frankfurt und "Was arbeitestn du mitm Internetz?" beantwortet haben.
21:15 Uhr schon gut einen sitzen haben
23:00 Uhr Mama schaltet das WLAN aus (wie immer)

Samstag
10:00 Uhr Frühstück mit Mama & Papa <3 11:00 Uhr Startschuss für's große Rumhängen auf dem Sofa (mit Mama & Papa <3 ) 11:02 Uhr allerspätestens die Frage "Was machst du denn schon wieder die ganze Zeit mit dem Handy in der Hand?!"

Dann die Abendplanung die ich seit Tagen ausblende. Ich möchte nicht an einem Samstagabend in Lüdenscheid sein bitte. Ich möchte nicht feiern gehen und das besonders nicht weil ich dann all meine alten Freunde treffen könnte. Wann bin ich eigentlich zu so einem sozialen Monster geworden? Stadt, warst du das? Ich möchte nicht wegen Ostern schräg angeguckt (oder gar angesprochen) werden. Ich möchte nicht wieder darüber reden, dass ich meine Heimatstadt verlassen habe (hier bitte ein lautes, ehrfürchtiges Ausatmen vorstellen). Ich möchte nicht (und das möchte ich wirklich, wirklich nicht) erklären, was ich mache. Weil ich hier lebe. Aber das Thema hatte ich ja schon einmal.

Hinzu kommt etwas komisches: Ich möchte meine lüdenscheider Freunde nicht sehen. Nein, nein, nein. Und erklären kann ich es mir auch nicht. Es ist komisch. Ich bin genervt. Richtig, richtig genervt. Grundlos. Ich habe das Gefühl mich mit jedem Tag, jeder Nachricht, jedem Lebenszeichen weiter von ihnen zu entfernen. Ich bin kein Freund mehr von Vortrinken & Weggehen & Döner nachm Trinken. Ich bin kein Freund mehr davon, in die coolen hippen Cafés zu gehen. Coole, hippe Cafés sind in Lüdenscheid übrigens als Extrablatt und ähnliches zu interpretieren.... Ich bin kein Freund mehr davon, Dinge vorzuheucheln, insbesondere Freude über das Wiedersehen. Weil ich mich nicht freue. Weil ich die ganze Zeit darüber nachdenke, was ich dort eigentlich tue.

Ich überlege außerdem seit Tagen, mich beim Pancakefreund zu melden und tue es nicht. Ich könnte sagen, aus Gründen. Es gibt aber kein aus Gründen. Aus Gründen ist hier vielleicht nur ein Grund: Awkward Irgendwas. Und dies aus Gründen. Und beim Tippen fällt mir wieder auf: Was ist eigentlich mein Problem?! Naja, will ich jetzt nicht rausfinden. Hat auch nichts mit Heimat zu tun. Denke ich. Obwohl da bestimmt ein Psychologe die Wurzeln meiner komischen Persönlichkeit ausfindig machen könnte. Arrr, nicht zu viel denken. Eher nochmal die Hand zur 300 Gramm Schokotafel wandern lassen.

Heimat. Mach dich gefasst. Ich werde am Wochenende dort sein. Vielleicht wird es ja nett.

Mandolin Orange. The Train Song.

Montag, Juni 04, 2012

Zäune.

Mein erstes Zaunerlebnis hatte ich mit etwa 4 oder 5 Jahren. Da trennte nämlich der Gartenzaun unseren Garten von dem der Nachbarsjungs. Und wie das so ist als Mädchen in einer reinen Jungsnachbarschaft: Man hängt mit den Jungens rum und lernt Jungszeug. So konnte ich in zartem Alter Fußball spielen, auf Bäume klettern, Baumhäuser bauen und über Zäune klettern. Eigentlich gab es kein Hindernis außer meine Eltern, die es gar nicht cool fanden, wenn wir über den Gartenzaun kletterten... zu viele deformierte Zaunmaschen. Glücklicherweise stand mein Klettergerüst genau neben dem Zaun, ich konnte also problemlos von diesem Dingen aus drüberspringen. Meistens problemlos. Einmal (das besagte Zaunerlebnis) blieb ich mit dem Oberschenkel am Zaun hängen und hatte einen bratpfannengroßen Bluterguss am Bein. Das Wort hatte ich damals übrigens auch gelernt, Mutter meinte nämlich, mein Flatschen sei kein blauer Fleck mehr sondern eben ein Bluterguss. Was einen nicht umbringt und so....
Nächstes Zaunerlebnis (grundsätzlich scheint irgendwie kein Zaun vor mir sicher gewesen zu sein...): Bei meiner Oma in Belgien musste ich als kleiner Dötz unbedingt die Kühe hinterm Zaun füttern. Resultat waren im Stacheldraht verfangene Haare und damit auch einige Strähnen weniger.
Mit elf Jahren dann der Elektrozaun auf dem Ponyhof. Wer konnte ihn am längsten anpacken. Natürlich ich. Nebeneffekt: Wenn man über eine Minute oder so leichte Stromschläge bekommt, kann man nachts vorzüglich kotzen.
2010 dann das Singfest in Singapur, das ich durch den Festivalzaun angeschaut habe. Smashing Pumpkins. Bis die Security kam und mich wegscheuchte.

Ich hatte also schon viel mit Zäunen am Hut. Seit ein paar Monaten auch musikalisch mit Fences. Hach. Einfach nur Hach. Ein gesamtpaketiges Hach. Und das ohne Schmerzen, verlorene Haare und kotzen.


Fences. Same Tattoos.