Donnerstag, Mai 31, 2012

Der Moment..

.. wenn du das Buch entdeckst, das dich um die Welt begleitet hat und es das erste Mal seit langer, langer Zeit wieder durchblätterst.
kleiner drei.



Montag, Mai 28, 2012

Die Hoffnung.

Die gute alte Hoffnung. Sie stirbt zuletzt, sagt man ihr nach. Aber auch, wenn man zuletzt stirbt: man stirbt. Wann ist dieses zuletzt? Ist zuletzt ein definierter Zeitpunkt oder braucht zuletzt einen Auslöser? Kommt zuletzt plötzlich oder in Häppchen? Hejejej. Hoffnung ey, du bist aber auch ein verzwicktes Dingen!
Eine meiner Hoffnungen starb heute. Zumindest starb sie heute richtig, so ganz komplett. Mausetot ist sie quasi. Reanimierung lohnt bestimmt nicht. Jetzt liegt sie irgendwo in der Gosse und verrottet. So stell ich mir das zumindest vor. Weil ich es ihr nicht anders wünsche. Blöde Hoffnung. Ewig lange hält sie einen auf Trab und dann? Piffpaffpuff, wie eine Seifenblase zerplatzt. Elendes Miststück. Und was für eine Zeitverschwendung. Und all die Gedanken, die man in sie steckt. All die "Hachs" und "orrr, ey!s". Sie macht es einem nicht leicht.. Und das, obwohl man sie gar nicht darum gebeten hat, überhaupt vorbeizuschauen. Weil man eigentlich wissen sollte, wie es ausgeht. In bestimmten Situationen sowieso. Erfahrungswerte, Bauchgefühl und Konsorten.. "Aaach", sagt die Hoffnung, "vergiss den Humbuck. Ich bin da, alles wird super. Ganz bestimmt." Was sie einem verschweigt ist, dass allein die Pizza nach ihrem Tod das "alles super" ist. Pizza und Brownies und andere ungesunde Nahrungsschweinereien. Man kann ja seine tote Hoffnung nicht immer in alkohollastigen Getränken ertränken. Ein Widerspruch in sich. Man könnte sie ja noch nicht mal ertränken, höchstens untertauchen und hoffen, dass sie am Grund schwimmen bleibt.

Hoffnung trägt übrigens ein Duckface. Und keine Augenbrauen. Und zu große, überquellende Brüste. Hoffnung ist echt ein hässliches kleines Dingen.

Wye oak. I hope you die. Aus Gründen.


Sonntag, Mai 27, 2012

Das Größte.




Vor einigen Tagen kam mir ein Gedanke. Auslöser war ein Facebook Check-In einer ehemaligen Freundin. Sie war mit ihrem jahrelangen Freund im Vapiano.
In mir löste dieser Besuch zunächst "Oh, bitte.. wen interessierts?!" aus. Dann fiel mir auf, dass sie noch 85 andere Freunde hat, die es vielleicht interessiert. Nundenn. Meine zweite Reaktion war Freude. Freude darüber, noch nie (wirklich niemals nie) einen Fuß ins Vapiano gesetzt zu haben.
Vor ein paar Wochen postete selbige Freundin ein Foto. Ein Foto von sich mit einem großen Starbucksbecher (man nennt die Venti, oder?). Gleiche Reaktion bei mir.

Liebe Kleinstadtmenschen,
ich verstehe, dass es toll ist, mal in die nächstgrößere Stadt zu kommen. Ich fands damals ja auch toll, die Funkarte für vierzehn Euro zu besitzen und nach Dortmund fahren zu können.
Was ich nicht verstehe: Warum diese Orte? Warum findet ihr es super, zum Starbucks zu gehen und acht Euro für nen kleinen, ekligen Kaffee zu bezahlen? Warum das Vapiano, wenn es zig andere kleine Italiener mit besserer Pasta und besserer Pizza gibt? Ist das das, was ihr unter Großstadtism versteht? Müsst ihr euch durch diese Orte irgendwie profilieren? Sorry, ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Vielleicht, weil ich rausgekommen bin aus der Kleinstadt. Vielleicht, weil ich fremde Orte erlebe, Seitenstraßen benutze, meinen Kopf in kleine Cafés stecke. Wovor habt ihr Angst? Habt ihr Angst? Altbewährt ist gut, sagt man. Aber warum? Starbucks ist verdammt nochmal nicht gut. Ich habe an Kiosks bereits besseren Kaffee getrunken. Oder fühlt ihr euch extrem hip, wenn ihr mit solchen Fotos bei euren Freunden auffahren könnt?

Es tut mir echt leid, ich verstehe das nicht. Wenn es mir jemand erklären könnte, wär ich sehr dankbar.

When you're growing up in a small town
you know you'll grow down in a small town
there is only one good use for a small town

You hate it and you'll know you have to leave


Lou Reed. Small Town.




Post Scriptumdingsi
Ich bekam eine Antwort auf den Tweet dort oben: Warum? Die können sich immerhin noch über Kleinigkeiten freuen... Was sind Kleinigkeiten...? Heißt das, nur weil manche Menschen raus kamen, können sie sich nicht über Kleinigkeiten freuen? Sind wir etwa überheblich? Orrr, ey. Ich finde, wer sich über die drolligen Gänse am Main freuen kann, der kann sich über schönere Kleinigkeiten als einen Superduper Venti Strawberry Latte mit Vanillesahne und Huiuiui Schokostreußeln freuen.

Donnerstag, Mai 24, 2012

Zerbrechlich.

Dienstag, der Zweiundzwanzigste Mai Zweitausendzwölf. Irgendwo in Berlin Kreuzberg betrat ich den Privatclub, kaufte mir ein Astra für unschlagbare Zwei Fünfzig und plötzlich stand Mike Hadreas vor mir. Mike Hadreas, der Sänger von Perfume Genius. Der Perfume Genius um genau zu sein. Einen halben Meter von mir weg. Auf der Bühne stand gerade Cat le Bon (sehr bezaubernd) und sang sich die Gefühle aus dem Körper, was jedoch nichts im Vergleich zu Perfume Genius war.
Also, Mike Hadreas stand also dort. In der Hand ein Heißgetränk, ich tippe auf Tee. Drei Heißgetränkpappbecher, damit er sich nicht die Finger verbrennt. Klein und zerbrechlich wirkte er. Wie man ihn aus seinen Videos und Interviews kennt. Also stand er dort in dieser Menschenmasse, neben ihm sein Partner und er machte nicht den Eindruck, sich zwischen den ganzen Leuten wohl zu fühlen. Wie gesagt, er wirkte zerbrechlich. Wie Porzellan, wie ein Schmetterlingsflügel (ooh, kitschig). Er wirkte zart.
Gleiches als er endlich die Bühne bestieg. Dieser zerbrechliche Mensch mit dem emotionalen Feuerwerk in der Stimme. Ich habe noch nie ein komplettes Konzert mit den Tränen gekämpft. Ich habe noch nie so häufig auf einem Konzert in mich hinein gelächelt, weil ich so gerührt war. Ich habe während eines Konzertes noch nie so viel über mich selbst nachgedacht. Ich habe niemals nach einem Konzert das Gefühl gehabt, meinen Weltschmerz in Wein zu ertränken.

Ich habe noch nie gesagt, "das war das schönste Konzert auf dem ich jemals war" aber wer es bei Vierzig Grad Raumtemperatur schafft, mir eine Gänsehaut zu verpassen, der hat es sich verdient.


Perfume Genius. Liebe.


Montag, Mai 21, 2012

Hallo Berlin,

Berlin, ich verstehe nicht, warum man dich so hyped. Sorry. Ich verstehe nicht, warum es so viele meiner Freunde herzieht. Ich verstehe nicht, warum du das Mekka Deutschlands sein sollst. Ganz ehrlich, so geil wie dich alle finden bist du nämlich gar nicht. Berlin, du bist laut, dreckig, grau und viel zu groß. Du bist der Pöbler unter den Städten in denen ich bisher gewohnt habe. Du bist der auf Krawall getrimmte Trinker zwischen all den anderen schönen Orten.
Versteh mich nicht falsch, ich find dich okay. Vor einem Jahr hätt ich nichts besser gefunden als auch in dir zu wohnen. Mittlerweile ist das aber eher so Nööööö! Warum sind deine Menschen immer grimmig? Grimmig oder überaus von sich überzeugte Hipster? Warum bist du so riesig? Warum schläfst du nicht mal? Und warum zu Hölle bist du so grau und kalt? Und viel wichtiger: Warum finden deine Bewohner dich so geil? Mich machst du depressiv. Vielleicht weil ich mich in meiner Stadt wohl fühle. Vielleicht aber auch nicht.
Berlin, nimm es mir nicht krumm, ich könnt in dir nicht glücklich sein. Ich würde viel zu viel Lebenszeit in stickigen Bahnen verschwenden. Deine Straßen sind mir zu groß. Du bist mir zu unpersönlich. Ich möchte ganz zufällig Bekannte auf der Straße treffen, dafür bist du aber zu vollgestopft mit Menschen. Und Touristen. Und Autos. Ich möchte nicht eine Stunde fünfunddreißig in 4 verschiedenen Bahnen sitzen um eine Freundin zu besuchen. Um dort hin zu fahren und dann wiederum weitere vierundfünfzig Minuten in einer anderen Bahn zu sitzen um in eine coole Cocktailbar zu fahren. Ich möchte nicht in einem Viertel (oder sagt man hier schon Kiez?) wohnen, sondern in einer Stadt. Klar, in Frankfurt lebe ich auch in meinem Stadtteil, der ist aber überschaubar und ich bin innerhalb fünf Minuten mit dem Rad in einem anderen. Innerhalb von zwanzig Minuten sogar fast durch die Stadt durch. Mit dem Rad, Berlin!
Berlin, ich denke, mein Punkt ist klar, oder? Dann fahre ich jetzt eine halbe Stunde Tram und suche deine guten Seiten. In einem Second Hand Shop. So verkehrt kann das nicht sein.

Sonntag, Mai 13, 2012

Sehr geehrte DJs in den Kaschemmen dieser Welt,

es ist mir relativ egal, dass ihr keine Juke-Box seid.
Wärt ihr eine, würde ich dafür sorgen, dass ihr gute Musik auflegt. Nicht immer diese Mischung aus Killing in the Name of, Nirvana, den Strokes, Mando Diao, den White Stripes und diesem ganzen anderen Kram, zu dem ich schon mit 15 in der Dorfdisko meines Vertrauens abgespackt bin. Wenn ihr euch schon als DJ seht, dann könntet ihr auch Meinungsbildner werden und verdammt noch mal endlich anfangen, gute Musik aufzulegen!
Danke.
Mit freundlichen Grüßen,
ich.

Donnerstag, Mai 10, 2012

Definiere: Zufriedenheit.

Eines vorneweg: Ich bin großer Fan des mimimi. Ganz großer. Mein Freundeskreis hat durch mich mimimi adaptiert und es wird mittlerweile fröhlich in die Welt hinausgetragen. Mimimi passt immer:
volle Bahn - mimimi.
nichts im Kühlschrank - mimimi.
zu viel oder zu wenig Arbeit - mimimi.
kein Kaffee da - mimimi.
das Lieblingsshirt ist in der Wäsche - mimimi.
schlechtes Wetter - mimimi.
ganz ganz viel anderes - mimimi.

Mimimi ist universell, das macht es perfekt. Und es klingt putzig, das macht es noch perfekter. Man mosert also nicht offensichtlich durch die Gegend sondern verpackt es hübsch. Soviel zum Wesen des mimimi.

Ich liebe es zu mimimien. In jeder noch so kleinen Gelegenheit hört man es von mir. Häufig. Sehr häufig. Manchmal nicht. Dann bin ich mit der Gesamtsituation sehr zufrieden. Dann gucke ich verzückt und freue mich des Lebens. Mir fiel beim letzten Honigkuchengesichtsausdrucktragen auf, dass es gar nicht viel braucht, zufrieden zu sein. Dass es nur ganz klitzekleine Dinge sind, die zufrieden machen können. Sommergeruch zum Beispiel. Sommergeruch ist immer ein Punkt, der sehr zufrieden macht. Sommergeruch in lauen Sommernächten noch mehr. Einen Abend mit einem Freund verbringen statt allein rumzuhocken und zu warten, dass man ins Bett kann macht zufrieden. Gute Erinnerungen während einer lauen Sommernacht mit Sommergeruch. An Brooklyn und die Herzmenschen dort. Gepaart mit brooklyner Musik auf den Ohren ist das ein wahres Zufriedenheitsfest. Angeheitert durch Äppler kann man auch schon mal fast platzen vor Zufriedenheit.
Andere Punkte, die sehr zufrieden machen:
Wissen, dass man dort wohnt, wo man sich wohlfühlt. In einer Stadt, die einem trotz kleiner Macken im Großen und Ganzen perfekt vorkommt. Einer Stadt mit Skyline, mit einem Fluss, mit kleinen Cafés. So wie man es mag.
Die ersten Erdbeeren des Jahres. Nicht aus Spanien oder der Türkei sondern aus der Wetterau. Von dort, wo große, rote und auch glückliche Erdbeeren herstammen.
In der Sonne sitzen. Mit Sonnenbrille, nackten Armen und einem leichten Sonnenbrand im Nacken. Auch wenn einem das Mainwasser mitsamt all seiner Entenscheiße über Füße und Hose schwappt... es wird nicht mimimit!
Kakao auf einer Caféterrasse, wenn es superwindig ist.
Radfahren. Radfahren macht mich wahnsinnig zufrieden und ist so viel besser als sich in eine stickige, menschenbepackte Bahn zu setzen (mimimi). Radfahren erinnert ich an andere zufriedene Zeiten, an meine Zeit in New York. Allein deshalb verdient Radfahren schon einen Zufriedenheitsstern. Und abgesehen davon: Mit dem Rad am Fluss entlang in den Sonnenuntergang fahren.... was gibt es bitte Besseres? Und da macht es einem auch nichts aus, wenn man plötzlich durstig im Labyrinth des Osthafens steht und dort erst einmal wieder hinausfinden muss (Parallelen gibt es auch hier zu New York, beziehungsweise Staten Island als ich zu "meiner" Brücke radeln wollte und die Strecke doch etwas länger war als gedacht). In diesen Momenten mimimit man nicht. Man flucht. Man benutzt die schönsten Kraftausdrücke, die einem einfallen. Tief drinnen ist man jedoch zufrieden. Ich zumindest.

Weil man mimimi auch irgendwann mal durch das Honigkuchenpferdegesicht austauschen muss.


Dear Marje. Aus Brooklyn. Mit der bezauberndsten Sängerin.

Dienstag, Mai 01, 2012

God is my bike.

So ist es.
Ich war mit dem Fahrrad unterwegs. Das kam dabei raus.


Bodenansicht Hauptbahnhof.

Mauer am Mainufer.

Alte Narben...

.. kann man nicht aufreißen. Voll gut!

(außer natürlich man schneidet drumherum und bastelt eine neue Narbe. Wäre halt recht sinnlos.)


DeVotchKa. How it ends.