Dienstag, April 03, 2012

Es geht heim.

In die alte Stadt. Ins alte Leben. Zu den alten Freunden, Bekannten und denen, die es mal waren. Für ein Wochenende.
Gefühle, Erwartungen, Stimmungen diesbezüglich? Es ist mir egal. Relativ egal. Wäre es mir egal würd ich das hier jetzt nicht schreiben. Also beschränke ich mich auf ein relativ egal.
Ursprünglich wollte ich nur zu meinen Eltern und der Familie. Ein ganzes Wochenende essen und die immer wieder kehrenden Osterfilme anschauen. Jetzt habe ich ein Pfannkuchendingsi mit einem Jemanden, den ich schon viel zu lange nicht gesehen habe. Und ich habe ein Zeitfenster. Weil Zeitfenster ein schönes Wort ist. Und weil ich es mir so vorstelle, dass ich in einem Büdchen sitze, meine Freunde ans Fenster kommen, alle mal Hallo sagen und dann weitergehen. Ein paar dürfen länger stehen bleiben, einige nur auf nen kurzen Plausch vorbeihuschen. Mehr gibt es nämlich häufig nicht zu sagen.

Heeey!! Oooooooh, lange nicht gesehen!!!! Wie gehts dir, was gibts Neues??!

Ähja, hi. Stimmt. Ja. Äh. Gut gehts. Ich wohn ja nicht mehr hier. Und Neues gibt es vieles aber du würdest es nicht verstehen. Du würdest nicht verstehen, wenn ich jetzt davon reden würde, was ich arbeite. Du würdest nicht verstehen, was ich damit meine wenn ich sage, dass ich #schnitzelffm total super finde. Du würdest nicht verstehen, wo ich feiern gehe, dass ich Abends einfach mal so zum Main spazieren kann, dass ich meine Mittagspausen auf der Zeil verbringe, dass ich mir einen Freundeskreis aufbaue, der diese Dinge versteht. Du würdest nicht verstehen, dass Frankfurt ein Dorf ist weil du nur die Wolkenkratzer siehst, wenn du zum Flughafen fährst um in deinen All-Inclusive Urlaub in ein Land gar nicht so weit aber weit genug weg fliegst. Du würdest nicht verstehen, was ich mit Äppelwoi meine weil man in der Heimat säuft und nicht gemütlich was zusammen trinkt. Und zu allerletzt würdest du nicht verstehen, dass wir uns auseinander leben.
Also: Gut gehts!! Nee, nicht viel Neues. Wie gehts dir? Was macht du so?

Und ich kenne die Antwort. Alles beim Alten. Wie immer. Wie immer dann, wenn man sich nichts zu sagen hat. Wenn ein Leben in eine völlig neue Richtung geht, nein rennt und ein anderes Leben verweilt.
Es ist okay. Smalltalk ist besser als betretenes Schweigen und Unverständnis. In dem Sinne: Mir gehts gut. Nee, nix Neues.


Little Talks.

3 Kommentare:

  1. Ich weiß auch nie, womit ich mit Freunden und Bekannten so reden soll und es ist mir oft einfach nur unangenehm. Aber ich denke immer, dass es von mir erwartet wird und ein Schweigen (was mir angenehmer wäre) unhöflich wäre.

    Meine Familie hat das Credo "Wir reden über alles miteinander". Ich halte mich meistens nicht daran oder zögere es so lange wie möglich hinaus.
    Manchmal würde ich am liebsten überhaupt nicht reden müssen.
    Gibt ja immer noch das Internet. Schreiben ist einfacher als Reden.

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  2. Das klang jetzt etwas extrem. Im Grunde hasse ich nur Small Talk und wenn es darum geht, über meine Gefüüüüühle zu reden.

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    1. haha. Das ist genau, was ich meine. Sinnloser Smalltalk der keinen interessiert. Naja. Man überlebts (;

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